Von Rangun nach Pyay
Pünktlich um 08:00 Uhr holte uns heute morgen Gabriel (unser Fahrer) vom Hotel ab. 280 km Straße lagen vor uns, die in relativ gutem Zustand war. Mehr als 50 km/h wurden dennoch nicht gefahren, was auch ganz gut war. Zunächst war noch reger Verkehr auf den Straßen, vor allem waren Uralt-PKW, rußende LKW, und jede Menge Mopeds zu sehen und zu riechen. Nach dem Flughafen wurde es ruhiger. Zwischendurch brachte Gabriel ein buddhistisches Opfer für das Auto, und ließ den Wagen mit Spüchen und jeder Menge Weihwasser (???) für die bevorstehende Fahrt rüsten. Und das, obwohl er Christ ist. Das Auto gehört aber einem Buddhisten... Da können die Multikultis in Berlin aber 'ne Menge dazulernen! Seltsam waren die vielen Mautstellen, an denen Gabriel immer mal einige hundert Kyaw bezahlen musste. Das waren sowohl offizielle als auch solche, an denen "Eintritt" für Gemeindegebiete etc. genommen wurden. Unterwegs erfuhren wir eine Menge über das allgegenwärtige Militär, Zwangsumsiedlungen und die politischen Verhältnisse im Land. Die Landschaft geht in endlose Reisfelder über, die Ernte ist eingebracht. Außerdem waren viele viele Teakholzplantagen zu sehen. Unterwegs machten wir Rast in einem einfachten Straßenrestaurant. Kurz vor Pyaw besuchen wir den berühmten Buddha mit der Brille. In Pyaw am Irrawaddy-Fluß angekommen, suchten wir zunächst eine Unterkunft. Die Dritte namen wir dann. Es war ein einfaches Gästehaus für 20 Dollar die Nacht mit Bad übern Flur. Natürlich gab es mit dem Inhaber, einem wohlgenährtem Chinesen, auch wieder Diskussionen über den Zustand des Dollar-Scheines...
Nach einem Stadtrundgang, Marktbesuch und Hafenbesichtigung fuhr uns Gabriel noch zur Pagode. Diese lag auf einem Hügel, den man per Fahrstuhl erreichen konnte. Tausende lärmende Vögel nisten hier in den Pagodenspitzen, was ein bizarres Bild abgab. Das Abendessen nahmen wir in einem einfachen myanmarischen Imbiss ein. Es gab Fleisch, Reis, eingelegtes Gemüse, Blumenkohl und allerlei Pasten, Knoblauch und Chillies. Gut dass wir die Taschenlampen dabei hatten, denn es gab dann auch gleich mal eine Stromsperre. Nur die besseren Geschäfte und Restaurants hatten einen Generator und dementsprechend Licht. Straßenlampen gab es ohnehin keine...
In einem anderen Restaurant tranken wir noch ein Bier, bevor wir von dort wegen dargebotener einheimischer Musik flüchteten.
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Datum: 20.01.2012
Besitzer: Lutz Maertens
Größe: 28 Elemente
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